Dienstag, 26. März 2013

Frau Holle-Hipster-Hartz-Heartbroken-Hä? die Vierte


Gerade als ich meine Motivation wieder aus der Bar, in der sie sich für Monate betrunken hatte, herauslocken konnte, verschwand sie zusammen mit dem guten Wetter wieder. Während die meisten Leute in einem kleinen Gefühlstief landen, wenn es draussen früher dunkel wird, hat bei mir Schnee diese Wirkung auf mich.

Besonders wenn er noch im März fällt.

Im Ernst. Der Tag könnte nicht schlechter beginnen, als wenn ich morgens aus dem Fenster blicke und nur weiss sehe. Kein grünes Blättchen oder Osterglöckchen, nein, alles begraben unter diesem verkackten Schnee.

Frau Holle ist ein Hipster. Frühling ist ihr wohl zu mainstream. Darum hat sie lieber noch ein bisschen Winter kurz bevor Ostern. Ich präsentiere: Frau Holle-Hipster

Oder vielleicht ist Frau Holle auch knapp bei Kasse und ist darauf angewiesen, ihren saisonalen Arbeitsvertrag noch etwas zu verlängern. Aus Frau Holle-Hipster wird Frau Holle-Hartz die Vierte.

Eventuell hatte Frau Holle auch ein Techtelmechtel mit Petrus, welcher sie dann aber mit der Pechmarie betrogen hat und um sich  zu rächen, bringt sie die ganzen Wetterpläne von Petrus durcheinander. Das wäre dann Frau Holle-Heartbroken.

Die letzte Theorie wäre, dass die Gute einfach nicht mehr die Jüngste ist und gegen die ersten Anzeichen von Demenz ankämpft. Sie ist etwas verwirrt. Frau Holle-Hä? eben.

Was es auch immer ist, das Frau Holle so plagt, meine Message an sie ist ganz einfach:

Go home, Frau Holle, you're drunk!

Wir brauchen Wärme. Wir brauchen Glücksgefühle. Wir brauchen den Frühling!

Freitag, 15. März 2013

Die Möpse & Ich


Folgendes Problem: Wenn ich etwas mag, dann kann ich diese Sache nicht einfach nur mögen. Ich rutsche schnell und ziemlich intensiv in eine Phase der Besessenheit. Jüngstes Beispiel: Möpse.

Nein, nicht Brüste, ihr Perverslinge (ja, ich meine euch, Männer). Ich meine diese niedlichen, kleinen Hunde. Was mit einem auf Twitter gepostetem Bild angefangen hat, ist nun ziemlich schnell eskaliert. Besagtes Bild ist nun mein Hintergrund auf meinem Handy, zusätzlich ziert auch ein mich anglubschender Mops meinen Laptop. Es geht soweit, dass wenn ich irgendwo ein süsses T-Shirt mit Mops-Motiv sehen würde, gleich sieben dieser kaufen würde. So könnte ich an jedem Tag der Woche ein Mops-Shirt tragen.

Dieses Besessenheits-Problem fand seinen Beginn in meiner Kindheit. Ich mache die Backstreet Boys dafür verantwortlich, besonders Nick Carter. Es ging dabei so weit, dass ich sogar einen Anspitzer der Band hatte. EINEN ANSPITZER. Und immer wenn ich am Radio die ersten Klänge eines Backstreet Boys Songs hörte, eilte ich mein Zimmer, holte diesen Anspitzer und setzte mich damit vor den Radio. Nein, ich verstehe mein circa 5-jähriges Ich auch nicht.

Weiter ging es mit etwa 13 Jahren und der nächsten Boyband. US5. Bitte, bitte, verurteilt mich nicht. Mein Musikgeschmack hat sich stark verbessert. Jedes Magazin wurde gekauft, auch jede CD und Single in physischer Form, die Wände mit Postern tapeziert und natürlich ging ich auch an ihr Konzert in Zürich. Mit selbst gemachtem Poster versteht sich (Ich war wieder dem blonden Bubi verfallen. Richie Stringini hiess der. Toller Name). Von all den Tagträumen, in denen Richie und ich die Hauptrollen spielten, fangen wir besser nicht an.

Wer denkt, dass das nur eine Phase in meinen Teenie-Jahren war, irrt sich. 2010, Tamara ist als freiwillige Helferin bei dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest dabei. Während sie Getränke ausschenkt und Würste verkauft hört sie, dass ein gewisser Kilian Wenger vorne ist. Als totale Schwing-Banausin dachte ich mir: Der hat den amtierenden Schwingkönig besiegt? Der muss gut sein. Also entschied ich mich dazu, für den Rest des Festes diesen Kilian Wenger zu unterstützen. Als ich dann sein Gesicht auf der Grossleinwand sah, war es um mich geschehen. Er war für mich der Inbegriff von Männlichkeit. Ich muss von da an ziemlich viel von ihm geredet haben, denn meine Mutter begann damit, Artikel von Kilian Wenger aus der Migros-Zeitung & Co. für mich aufzubewahren. Ja.  Ich weiss. Katastrophal.

Und nun, nach grossen, starken Schwingern, bin ich bei den winzigen, knuffigen Möpsen gelandet.

Einen Mops zu kaufen, nein, so weit bin ich nicht.

Noch nicht.


PS: Ich bin keine Stalkerin. Echt nicht. Sagen wir mal so: Ich habe einfach ein extrem grosses Herz und entsprechend viel Liebe zu verschenken.  Genau, ich will Menschen (und seit neustem auch Tiere) mit meiner Liebe überschütten. Ha!

Montag, 4. März 2013

DAS Vorurteil gegenüber Schweizer Musikern


Ich hatte das Vergnügen, vergangenen Freitag bei den Swiss Music Awards dabei zu sein. An dieser Stelle: Danke M-Budget! Ihr seid awesome. Proud Migros-Chind right here.

Ich will aber diesen Blog-Post nicht dazu nutzen, euch zu erzählen, wie super-duper dieser Abend war (zugegeben, es war genial. Best ever!). Aber, als ich von all diesen Musikern – mehrheitlich Schweizer – umgeben war, kam mir ein viel gebrauchter Satz in den Sinn, der mich schon immer störte.

„Die sind so gut, da würde man gar nicht glauben, dass es Schweizer sind.“

Argh, ich bekomme sofort wieder Aggressionsschübe, wenn ich diesen Satz so tippe.

Was soll das bitte heissen? Ich weiss, viele Leute meinen das Ganze positiv und als Kompliment, aber für mich ist dieser Satz eine Beleidigung für die gesamte Branche.

Was dieser Satz wiedergibt ist die Annahme, dass Schweizer Musiker nicht so talentiert sein können, wie ihre Konkurrenten aus den grossen Vereinigten Staaten oder England. BULLSHIT. Wir haben so viele überaus begabte und wunderbare Künstler in der Schweiz! Der Grund, warum das vielen nicht klar ist, ist der, dass wir ihnen nicht die Anerkennung geben, die sie verdienen.

Natürlich gibt es Ausnahmen und es gibt Leute, denen das bewusst ist. Aber die meisten Durchschnittsschweizer orientierten sich an den Charts. Viele setzen erfolgreich mit talentiert gleich und haben das Gefühl, dass gute Künstler diejenigen sind, die viel verkaufen respektive in der Hitparade vorne mit dabei sind. Erneut, BULLSHIT.

Erstens bestimmen Verkaufszahlen nicht das Talent eines Künstlers. Schaut euch zum Beispiel mal die Jahreshitparade von 2012 an: Michel Telo, DJ Antoine, Carly Rae Jepsen, Gusttavo Lima, Flo-Rida, Tacabros undundund.

Was stellen wir fest?

Das sind (in meinen Augen zumindest) keine talentierten Musiker. Da gibt es vieeeeeeel bessere Musiker, denen es aber leider an Bekanntheit fehlt (oder vielleicht mangelt es auch am Geschmack der Schweizer Bevölkerung), um vorne in den Charts mitzuspielen.

Was stellen wir weiter fest?

Die Top-Platzierungen sind mit einer Ausnahme ausschliesslich internationale Künstler. Die Mehrheit von uns Schweizern scheint ausländische Künstler zu bevorzugen. Das ist keine Überraschung, wir Schweizer ziehen sehr oft ausländische Angebote unseren eigenen vor. So als Beispiel aus dem Studialltag: Nirgends werden so viele ausländische (und so wenig nationale) Medien konsumiert, wie in der Schweiz. True story.

Nichts gegen internationale Künstler, auch ich höre mir sie sehr gerne aus. Aber ich versuche schon lange auch immer wieder Schweizer Künstler für mich zu entdecken. Und das sind meistens Künstler, die nicht ständig in den Radios rauf und runter gespielt werden und noch in kleinen Lokalen Konzerte geben. Und nur, weil sich viele Leute nicht die Mühe machen, solche Künstler aufzuspüren und entsprechend nicht kennen, gehen sie davon aus, dass wir in der Schweiz nicht viele talentierte Musiker haben.

ARGH, diese Ignoranz macht mich wahnsinnig. Liebe Leute, gebt der Schweizer Musik eine Chance!

Würden die Leute sich die Zeit nehmen, mal die Schweizer Musikszene zu durchstöbern und unbekanntere Künstler unterstützen, würden Schweizer Artists zunehmend an Anerkennung und Popularität gewinnen. Dadurch wären sie der breiten Masse eher ein Begriff und die Schweiz würde endlich einsehen, wie unglaublich talentiert die eigene Musikbranche ist.

GOPFERTORI, HEITEREFAHNE, HEIMATLAND.

Auf was wartet ihr noch? Springt über euren eigenen Musik-Schatten.

Fangt mal bei den frischgebackenen Swiss Music Award Gewinnern Hecht an, geht dann weiter zu James Gruntz, My Heart Belongs to Cecilia Winter, Alvin Zealot, Swatka City, Dabu Fantastic, Navigator, The Jamborines, Baba Shrimps, Al Pride, Undiscovered Soul, Luca Little, Lina Button, Anna Känzig, Neckless, undundundundundundundund.

PS: Weitere Musiktipps für meine persönliche Horizonterweiterung sind herzlichst willkommen!